17 Mai 2012 - 19:30

Haus der Begegnung St. Claret Weißenhorn

ORIENTAL JAZZ – EINE REISE ZWISCHEN ORIENT UND OKZIDENT

Die Sängerin Merit Ariane, die Jazzpianistin Alcyona Mick und der begabte Qanunspieler Gilbert Yammine entführen Sie in die exotische Klangwelt der arabischen Musik, auf eine verzaubernde Reise wunderschöner Lieder und passionierter Improvisationen. Sie präsentieren Ihnen ein Programm arabisch/andalusischer Mwashshahat, Lieder von Legenden wie Fairouz, Abdel Halim Hafez und Farid el Atrache, sowie Volkslieder aus Ägypten, Libanon und Irak. Das Klavier auf der einen, das Qanun (eine arabische Zither) auf der anderen Seite, umrahmen den Gesang und bilden gleichzeitig einen Dialog, der Brücken schlägt zwischen zwei Welten, die sich treffen und gegenseitig bereichern.

MERIT ARIANE (Gesang)
ALCYONA Mick (Klavier)
GILBERT YAMMINE (QANUN)

Karten: 12 / 8 ermäßigt
Vorverkauf unter: tickets@cameratavocale.de oder 08221-4654

Höreindrücke unter: http://www.myspace.com/meritariane http://www.youtube.com/watch?v=V_bEydmlMoU

Merit Ariane Stephanos ist eine Sängerin, die sich auf die Gesänge der arabischen Welt und des Mittleren Ostens spezialisert hat. Geboren in Hamburg, in einer deutsch-ägyptischen Familie, führte ihr künstlerischer Weg sie von der westlichen klassischen Musik zur arabischen Musik. Ihre ausdrucksvolle Stimme verbindet Farben und Techniken beider Traditionen, ihre Musik ist ein lebendiger Dialog zwischen zwei Kulturen. Merit sang, bevor sie gehen konnte. Mit 11 Monaten konnte sie 20 Kinderlieder singen. Ihren ersten öffentlichen Auftritt gab sie mit 3 Jahren, als sie die Balintgruppe ihrer Mutter unterbrach, um einer Gruppe verblüffter Ärzte Kinderlieder vorzusingen. Ihre Liebe zum Singen und zur Musik führten dazu, dass Merits Eltern sie im Alter von 10 Jahren ins Internat schickten – auf das musische Gymnasium in Wettenhausen. Vor allem die Chorschule, die Jürgen Rettenmaier gründete, als Merit in die 7. Klasse kam, war einer der Grundsteine in Merits musikalischer und stimmlicher Ausbildung und weckte in ihr die lebenslange Liebe zur Musik.
Die in London lebende Künstlerin studierte Musik an der Universität von Edinburgh, wo sie einen Bachelor in Music with Honours absolvierte. Anschließend machte sie einen Master in zeitgenössischer Musik am Goldsmiths College, London, sowie ein Diplom in Creative Leadership am Royal College of Music in London, wo sie jetzt einen Lehrauftrag hat.
Neben Konzerten klassischer arabischer Musik mit renommierten Musikern der arabischen Szene in London arbeitet sie an vielen Projekten und mit verschiedenen Ensembles, in denen arabische und westliche Kultur verbunden werden. Zum Beispiel trat sie als Solistin mit den Renaissance Sängern ‘The Clerks’ auf, deren Programm ‘Qudduson’ die religiösen Gesänge des Orient und Okzident einander gegenüberstellt. Im Juli sang sie auf der Eröffnungsfeier des ‘Brunel Institute for Contemporary Middle Eastern Music’ die Premiere eines Werkes des britischen Komponisten Peter Wiegold, das er speziell für Merit und sein Ensemble ‘notes inegalès’ geschrieben hat. Nebenbei singt sie in ihrem Sopranquartett ‘Tongue Stuff’, das sich auf zeitgenössische Musik spezialisiert.
Anfang 2012 wird Merit, dank eines Stipendiums des Gerald Finzi Trusts, 3 Monate im Mittleren Osten, vor allem in Libanon, verbringen, um arabische christliche Gesänge zu recherchieren. Eine CD ihrer Interpretationen klassischer arabischer Lieder erscheint 2012.

Alcyona Mick begann mit 3 Jahren Klavier zu spielen. Während ihrer Ausbildung als klassische Pianistin entwickelte sich ihre Liebe zum Komponieren und Improvisieren. Sie studierte daraufhin Jazzklavier an der Royal Academy of Music und am Birmingham Conservatoire. Letztes Jahr absolvierte sie ein Master Studium in Filmkomposition an der berühmten ‘National Film and Television School’ in London.
Alcyona hat mehrere CDs aufgenommen – ihr eigenes, preisgekröntes Album ‘Around the Sun’ (Audio-b Jazz Label), sowie 2 Alben mit ihrem Ensemble ‘Blink’, in der der namhafte Percussion-Spieler Paul Clarvis mitspielt. Sie arbeitet regelmäßig mit Künstlern wie z.B. World Music Star Natacha Atlas und gibt internationale Auftritte. Als Komponistin erhielt sie viele Aufträge für Stummfilme und schreibt die Musik für eine Vielfalt von Dokumentationen, Zeichentrick- und Spielfilmen.

Gilbert Yammine wurde 1982 in Beirut geboren und studierte dort Quanun (auch Kanun genannt) am Staatlichen Konservatorium für Musik. 2000 erhielt er seinen Abschluss mit Auszeichnung und wurde umgehend Mitglied und Solist im libanesischen National Orchester für arabisch-orientalische Musik. 2003 wurde er zum Professor für Quanun am Konservatorium in Beirut ernannt. Er ist beeinflusst von der türkischen Spieltechnik, das Qanun mit allen zehn Fingern zu spielen. Er wurde ausgezeichnet als der erste Qanunspieler des Libanon, der die türkische Spielweise in die arabisch-orientalische Technik des Instruments integrierte. Seitdem er 2007 nach Europa übersiedelte, gab er mit verschiedenen Gruppen europaweit Konzerte und integrierte dabei orientalische, klassische und zeitgenössische Musik, neuerdings auch Jazz in sein Repertoire. Zusätzlich arbeitet er mit vielen zeitgenössischen Komponisten zusammen, die für ihn Stücke für Qanun und Symphonieorchester komponieren. Seit 2009 ist er außerdem Doktorand am Lehrstuhl für Multimediakommunikation und Signalverarbeitung an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen/Nürnberg.