7 Okt 2012 - 16:00
Frauenkirche Günzburg
Samstag, 6. Oktober 2012, 19 Uhr, Stadtsaal in Krumbach
Sonntag, 7. Oktober 2012, 16 Uhr, Frauenkirche Günzburg
Händels Alexanderfest aus dem Jahr 1736 stellt einen Markstein in den Kompositionen aus Anlass der Caecilienfeier dar. Die Feier des Namenstages dieser Heiligen, der Schutzheiligen der Musik, war im England des ausgehenden 17. Jahrhunderts ein wichtiger nationaler wie religiöser Anlass. Mit der Ehrung der Heiligen wurde zugleich ein Lobpreis auf die Musik gesungen und ihre Macht auf die Menschen zur Darstellung gebracht. Es ist eben diese Tradition, der Händel folgte, als er sich 1736 zur Vertonung der „Ode in honour of St. Cecilia’s day“ entschied, die der bedeutendste Dichter des englischen Klassizismus, John Dryden, im Jahr 1697 geschrieben hatte. Händels „Alexanderfest“, besticht durch ungeheure Farbigkeit und Dramatik der Komposition und zählt bis heute zu den besten und schönsten Kompositionen zur Caecilienfeier.
Das Werk, das weder Oratorium noch Oper ist, sondern Elemente beider Gattungen vereinigt, schildert lebhaft ein großes Fest, das Alexander der Große anlässlich der Eroberung der Stadt Persepolis seinen Getreuen gab. Timotheus, ein griechischer Sänger, unterhält die Feiernden mit seinem Gesang und erregt so sechs voneinander unterscheidbare Affekte: Freude, Erhabenheit, Stolz, Mitleid und Liebe. Alexander sinkt am Ende des Gesanges von Liebe und Wein übermannt schlafend in die Arme seiner Geliebten Thais. Timotheus weckt den Helden und fordert ihn auf, in einem neuen Feldzug die gefallenen Griechen zu rächen und Persepolis, die persische Hauptstadt, zu zerstören. Wie einst Helena den Kampf gegen Troja, so will Thais den Feldzug anführen.
Mit diesem Aufbruch endet die Schilderung des Festes. Die Welt der Antike versinkt und Caecilia tritt auf, um die Menschen über sich hinaus zur heiligen Tonkunst zu führen. Timotheus wird aufgerufen, den Preis mit Caecilia zu teilen. Er, der die Menschen in himmlische Höhen führte und sie, die die himmlische Musik zu den Menschen hinabbrachte, vereinigen sich und feiern gemeinsam die Macht der Musik. (Quelle: Theater Basel)